Eine Holzgarage ist keineswegs die Norm in Deutschland. Die Anzahl der Kraftfahrzeuge steigt aber weiter an. Berufliche Chancen wahrzunehmen, erfordert Mobilität. Es ist schon fast normal, dass jeder, sobald er 18 wird, seinen Führerschein macht und ein Auto bekommt. Nur wenige Innenstadtbewohner sind in der Lage, überhaupt ohne Auto auszukommen und es durch ein Fahrrad zu ersetzen. Die Situation der öffentlichen Verkehrsmittel ist in vielen Gegenden nach wie vor nicht in der Lage, ein eigenes Auto zu ersetzen. Das sind die Umstände, in denen die Autoindustrie in Deutschland boomt.
Gleichzeitig gibt es noch sehr viele Autobesitzer, die ihr Auto im Sommer wie im Winter im Freien abstellen. Laut einer statistischen Erhebung von 2008 konnten damals nur 63% aller Haushalte ihr Auto in einer Garage parken. Durch den immer zunehmenden Druck, Familien mit zwei Einkommen zu ernähren, statt wie früher nur mit einem, hat sich die Situation seither eher verschlechtert, da diese eine Garage in zwei Dritteln der Haushalte natürlich nicht ausreicht, das zweite Auto des nun ebenfalls berufstätigen Partners unterzubringen.
Dieser Mangel an Garagenplätzen wird auch kaum durch öffentlichen oder privaten Mietgaragenbau ausgeglichen, wieder ein Umstand, der – ob gewollt oder aus anderen Umständen heraus die Umsätze der Autohersteller positiv beeinflusst, sind doch Fahrzeuge, die permanent im Freien stehen, dem Wetter ausgesetzt, rosten schneller und haben deswegen eine deutlich kürzere Lebensdauer.
In dieser Situation ist Eigeninitiative gefragt und da kommen auch Holzgaragen ins Spiel, weil eine Holzgarage, verglichen mit anderen Optionen, die am einfachsten selbst aufzubauende und auszubauende Option ist.
Eine Holzgarage zu errichten ist eine zunehmend beliebte Option
Holzgarage, Stahlgarage oder Betongarage sind die gängigen Optionen für die nachträgliche Errichtung von Garagen. Viele Häuslebauer, gerade die, die auch über ein Einkommen verfügen, welches gestalterische Freiheiten beim Bau zulässt, planen die Garage oder Doppelgarage von Anfang an mit ein. Diese findet sich dann, je nach Platzangebot auf dem Baugrundstück im Keller des Haupthauses oder diesem angeschlossen meist mit eigenem Zugang vom Haus aus.
Solche Garagen sind dann natürlich auch architektonisch, das heißt auch von der Optik her, in das Gesamtgebäude integriert.
Die Anbindung an das Hauptgebäude hat jedoch nicht nur Vorteile. So kann ein durch das beheizte Hauptgebäude mit erwärmter Autostellplatz durchaus auch nachteilig sein, weil Wärme chemische Reaktionen und damit auch Rostbildung oder das Altern von Kunststoffen beschleunigen kann. Wenn dieser Effekt in der Praxis auch schwer zu messen sein dürfte, so könnte beispielsweise eine vom Hauptgebäude deutlich abgetrennte, kalte aber trockene Holzgarage in dieser Beziehung Vorteile vorweisen.
Eine Holzgarage ist ein mobiles Bauwerk
Etwas anderes ist es mit Mietwohnungen. Hier sind die Mietwohnungen, die mit Garage angeboten werden, deutlich in der Minderzahl. Als Mieter einer Wohnung oder eines Hauses mit für die Errichtung einer Holzgarage ausreichendem Platz in der Umgebung, kann man mit Einverständnis des Vermieters eine Holzgarage am Besten errichten, weil unter den gängigen Möglichkeiten, die Holzgarage als einzige den Vorteil bietet, dass sie so wie sie aufgebaut wird, auch wieder abgebaut werden kann und bei einem eventuellen Umzug dann entweder gebraucht verkauft oder am neuen Wohnort erneut aufgebaut werden kann.
Diese Option ist besonders bei Holzgaragen gegeben, die als Fertigbausätze geliefert werden und es gibt sie weder bei einer Stahlgarage noch bei einer Betonfertiggarage.
Die erforderliche Mobilität, die eine der Voraussetzungen für eine moderne Karriere darstellt, dürfte also einer der Gründe für die wachsende Popularität von Holzgaragen in Deutschland sein.
Nicht jede Holzgarage sieht rustikal aus
Während Betonfertiggaragen meist in weiß oder grau gestrichen werden, Stahlgaragen oft in Grau, kann der Besitzer einer Holzgarage das Aussehen weitgehend selbst bestimmen. Holzgaragen von Fertigherstellern sind oft im Blockbohlenbau hergestellt und ähneln daher Gartenhäusern, kleinen Blockhäuschen mit Doppeltüre oder Garagentor. In ihrem hellen Holzgewand sind sie gedacht, in Gärten oder auf Grünflächen, also in der Natur gut auszusehen. Holz passt sich automatisch an natürliche Umgebungen an.
Diese Option ist gut brauchbar für Autobesitzer, die ihre Garage oder ihre Zweitgarage irgendwie in den Vorgarten integrieren möchten. Auch in Kombination mit weißen oder grauen Betonflächen sieht Holz gut aus, so dass eine Garage aus Holz auch durchaus direkt neben Steinbauten zu stehen kommen können und mit diesen überraschend gut harmonieren.
Aber auch raffiniertere architektonische Lösungen sind möglich, um eine Holzgarage an ein bestehendes Gebäude optisch anzugleichen. Der einfachste Vorteil bei Holzgaragen ist der, dass sie sowieso alle paar Jahre einmal eine Holzschutzbehandlung brauchen, so dass man dann die freie Farbwahl hat und eine Farbe wählen kann, die gut zu der Hausfarbe passt oder mit dieser kontrastiert.
Weiter können Holzgaragen im Unterschied zu Garagen aus anderen Materialien in Eigenarbeit leicht angepasst werden. So kann eine Blockbohlenwand ganz leicht auch außen mit beliebigen Materialien verkleidet oder auch – vielleicht teilweise – verputzt werden, um sie optisch in das Gesamtkonzept zu integrieren.
Große Vielfalt im Angebot verschiedener Modelle
Holzgaragen werden in einer fast unendlichen Vielfalt von Stilen, Grundrissen, Größen, Dachformen und Wandstärken angeboten.
Deswegen sollte man, bevor man Pläne macht, eine Standart-Holzgarage in Eigenarbeit an das bestehende Haus anzupassen, erst einmal gründlich das riesige Angebot an verschiedenen Modellen, wie sie im Internet angeboten werden, studieren. Von modernen Stilen mit Flachdächern und langgestreckten Linien über sachliches, minimalistisches und funktionsorientiertem Design bis zu verspielteren Modellen im skandinavischen Stil: Die Vielfalt ist groß und zusammen mit Farbwahl und Verkleidung, die gerade bei Holz als Baumaterial für jeden mittelmäßig ausgerüsteten Heimwerker leicht in Eigenregie zu modifizieren sind, lässt sich praktisch jeder architektonisch gewünschte Eindruck verwirklichen.
Das Raumklima ist bei Holzgaragen günstig für Autos und alles, was keine Feuchtigkeit liebt
Der Grund liegt im Material: Holzgaragen haben wegen der wärmeisolierenden Eigenschaften des Holzes ein ausgeglicheneres Raumklima als die Kollegen aus anderen Materialien. In Folge dessen werden Temperaturänderungen erst mit Verzögerung im Inneren wirksam. Die Holzwände nehmen überschüssige Feuchtigkeit schnell auf und geben sie erst allmählich wieder ab.
Die gefürchtete Kondensationsfeuchtigkeit, die bei schneller Abkühlung und hoher Luftfeuchtigkeit entsteht, ist daher in Holzgaragen meist kein Thema, während man Stahlgaragen oder Betongaragen aus diesem Grund auf keinen Fall ohne elektrische Dauerlüftung betreiben sollte.