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Einen Baum pflanzen – So machen Sie es richtig

Wenn Sie einen Baum pflanzen möchten, dann machen Sie sich mit dem Gedanken vertraut, dass sie damit immer 20 Jahre zu spät sind. Denn Bäume brauchen viel Zeit, um groß zu werden, ihren Charakter zu entwickeln und schließlich den Ort an dem sie stehen atmosphärisch zu prägen.

Auf der anderen Seite ist jeder Baum besser noch dieses Jahr gepflanzt als erst nächstes Jahr. Bäume beeinflussen unser Klima, regulieren den Wasserhaushalt der Luft, sorgen für Regen und hohe Grundwasserspiegel. Sie spenden Schatten, brechen die Kraft von starken Winden, die sie oft in etwas verwandeln, was wir am Boden nur noch als angenehme leichte Brise wahrnehmen.

In der Gartengestaltung und in der Landschaftsgärtnerei gibt es kaum wirksamere und imposantere Pflanzen als Bäume. Mit ihnen lassen sich Gärten unterteilen und auch verschiedene Bereiche unter einer Krone vereinigen, sie lenken Blicke, schaffen Perspektiven und setzen deutliche Akzente.

Ein Gartenhaus, eine Scheune, ein Haus, welche den ganzen Garten überragen, wirken ganz anders, als wenn sie sich optisch einem großen Baum unterordnen. Der erste Fall wirkt für Natur-, Wald- und Baumliebhaber immer etwas kahl und trostlos. Ein großer Baum erzeugt das Gefühl, zuhause zu sein. Ein Garten ohne eine grüne Baumkrone, in der der Wind rauscht, wirkt einfach unvollkommen.

Der erste Schritt: Wählen Sie eine Art und den passenden Standort

Der erste Schritt beginnt mit der Qual der Wahl: Welcher der künftigen Giganten passt am besten in meinen Garten? Einen Baum pflanzen unterscheidet sich davon, eine Rose oder eine Johannisbeere zu pflanzen: Sie sollten sich schon vorher vorstellen, wie groß Ihr Baum einmal in 50 Jahren sein wird und einen Standort wählen, auf dem er sich nicht nur als Jungbaum wohl fühlt, sondern auch als alter, großer Baum willkommen ist und genug Platz hat. Nichts ist ärgerlicher, als wenn ein zu großer Baum einen zu kleinen Garten dominiert, in dem dann nichts mehr gedeiht außer bestimmten Schattenspezialisten, wie Bärlauch, Giersch oder Farne.

Ob Sie nun einheimische Bäume wie Ahorn, Buchen, Kastanien, Eichen, Weiden, Birken oder Obstbäume pflanzen möchten, Nadelbäume, die oft auch wintergrün sind wie Fichten, Tannen, Kiefern, Eiben, Wacholder oder Lärchen oder auch exotische Bäume, wie die Japanische Blütenkirsche, Zypressen oder Olivenbäume: Sie sollten sich genau erkundigen, wie groß Ihre gewählte Baumart einmal wird und welche Ansprüche sie an Boden- und Lichtverhältnisse stellt, während sie aufwächst.

Auch die Frage des Grundwasserspiegels könnte interessant sein: Für eher trockene Standorte werden Sie andere Arten wählen als für solche mit Staunässe. Für sandige Böden eventuell andere Arten als für schwere Lehmböden. Auch der pH-Wert des Boden kann eine Rolle spielen, sowie – gerade bei Exoten – die Klimazone, d.h. der niedrigste im Winter zu erwartende Temperaturwert.

Einen Baum pflanzen, der Generationen überdauert

Man sollte Bäume pflanzen, wenn sie kein Laub haben und während der Boden nicht gefroren ist. Das kann im Frühjahr sein oder im Herbst. In letzter Zeit tendiert man mehr zu Herbstpflanzungen, damit der Baum den Rest des Herbstes und während wärmerer Winterphasen schon Wurzeln schlagen kann, die dann ein schnelles, kräftiges Wachstum im Frühjahr ermöglichen. Dazu gehört dann auch, dass man die frische Pflanzung dick mit Mulch bedeckt, um zu verhindern, dass der Frost den gesamten Wurzelballen einfrieren lässt.

Ab dem zweiten Jahr sollte der Baum von alleine wachsen. Ihre Aufgabe besteht dann darin, ihm in seiner Jugend eine Form zu geben, die er als alter Baum beibehalten kann. So können Sie die nächsten Jahre etwa durch einen sinnvollen Schnitt dafür sorgen, dass ein Hauptstamm entsteht, der hoch genug ist, dass man unter der sich darüber bildenden Krone aufrecht umher gehen kann.

Die eigentliche Pflanzung – Das Pflanzloch

Nachdem Sie eine passende Baumart gefunden haben und einen Platz für den Baum, an dem dessen Krone auch in 50 Jahren noch genug Raum finden wird, heben Sie dort ein Pflanzloch aus, was doppelt so breit und doppelt so tief sein sollte, wie der Wurzelballen des Baumes. Lockern Sie den Boden des Pflanzloches auf, damit die Wurzeln dort leicht hineinwachsen können und füllten Sie das Pflanzloch wieder zu zwei Dritteln mit dem Aushub, den Sie mit reifem Kompost vermischt haben. Treten Sie diese Erde auch wieder fest.

Schwere Ballen können Sie mit Hilfe eines Gurtes oder Wurzelballenhakens anheben und dann mittig in das Pflanzloch stellen. Vorsicht: Sorgen Sie dafür, dass die Bäume am Ende nicht tiefer stehen als die Oberfläche des Wurzelballens anzeigt. Am Anfang sollte er je nach Größe durchaus 10 bis 15 Zentimeter zu hoch stehen, denn die aufgelockerte und aufgefüllte Erde sackt ja wieder zusammen. Als Faustregel gilt: Lieber zu hoch pflanzen als zu tief.

Pflanzloch auffüllen

Sie können in dieser Phase auch ein flexibles, im unteren Bereich perforiertes Rohr bis zur Unterseite des Ballens legen, um eine ausreichende Lüftung des Ballenbereiches zu gewährleisten. Lösen Sie das Tuch, welches den Wurzelballen zusammenhält und entfernen Sie es vorsichtig, damit er nicht auseinanderfällt. Füllen Sie dann zügig die Ränder mit Aushub oder Aushub/Kompost-Gemisch und treten Sie die Erde ringsherum fest. Ein Gießrand hilft, dass beim folgenden Einschlämmen das Wasser vollständig in das Pflanzloch sickert.

Anbinden, Sonnen- und Bodenschutz

Ob Sie drei Pfähle nutzen oder nur einen: Ein Anbinden des frisch gepflanzten Baumes mit Kokosstrick hilft ihm, die kommenden Herbststürme zu überleben. Erst in den kommenden Sommern wird er das Wurzelwerk entwickeln, welches er für einen sicheren Stand braucht.

Auch ein Schutz des Stammes vor Sonnenbrand kann, je nach Standort, empfehlenswert sein. Besonders Buchen, Ahorne, japanische Schnurbäume, Linden und Hainbuchen sind in der Hinsicht empfindlich. Umwickeln Sie den Stamm mit einer Bastmatte, die in den nächsten Jahren dann einfach verrotten wird, während sich der Baum an seinen neuen Standort anpasst.

Vor dem Frost schützt eine dicke Lage Mulch über der Baumscheibe.

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