Isolierte Holzhäuser haben in mancher Hinsicht Besonderheiten, die für die richtige Holzpflege Konsequenzen haben. Während Gartenhäuser, Schuppen, Pavillons oft genug aus einer einzigen Holzwand bestehen, die von außen wie von innen für Inspektionen und Pflege zugänglich ist, kommen mit der Isolierung zwei weitere Schichten hinzu, nämlich eine Isolationsschicht und eine Schicht um diese zu verkleiden. Bei nachträglichen Isolierungen unterscheidet man zwischen einer Innenisolierung und einer Außenisolierung.
Obschon die Innenisolierung den Platz im Inneren vermindert, wird sie oft aus Kostengründen gewählt, da die Abschlussverkleidung nach innen weniger anspruchsvoll und damit billiger ist. Eine innen angebrachte Verkleidung kann mit Brettern, aber auch mit Gipskarton, mit Naturstein oder Paneele, ja sogar mit Putz, Lehmputz oder Fliesen gemacht werden, ganz wie es die Nutzung und das Innendesign erfordern.
Eine Außenisolierung hat den Vorteil, dass sie das eigentliche Baumaterial mit einschließt und den Innenraum nicht verkleinert aber sie muss dann nach außen die robusten Holzbohlen durch eine neue wetterfeste Verkleidung ersetzen. Das kann man zum Beispiel durch eine Wetterplatte erreichen, die dann wieder auf jede beliebige Art verkleidet oder sogar verputzt werden kann.
Isolierte Holzhäuser können auch isoliert noch atmungsaktiv bleiben
Zum Isolieren von Holzhäusern wird oft eine luftabschließende Schicht empfohlen, wie etwa Glaswolle mit Aluabdeckung auf einer Seite oder sogar eine Folie, die das Innere komplett luftdicht abschließt. Das ist ein bisschen schade, wenn man sich ein Holzhaus baut oder kauft, welches eigentlich atmungsaktiv ist und macht es dann rundherum zu, wie eine Plastiktüte.
Eine etwas bessere Lösung sind da vielleicht Polyamid-Membranen, die ihre Luftdurchlässigkeit je nach Luftfeuchtigkeit verändern.
Die meisten Hersteller von bewohnbaren Gartenhäusern oder Blockbohlenhäusern verwenden ab Wandstärken von 40mm heute Doppelnut und Feder Verbindungen, die auch nach leichten Setzungsbewegungen noch zugdicht bleiben.
Isolierte Holzhäuser können also auch mit atmungsaktiven Schichten aufgebaut werden, indem man etwa Mineral- oder Glaswolle oder Zelluloseplatten verwendet und diese mit einer weiteren Schicht von Bohlen abschließt.
Fertig vorfabrizierte isolierte Holzhäuser bieten einige Vorteile
So werden diese Holzhäuser schon ab Werk so ausgeliefert, dass Sie sich sämtliche Ausmessungs- und Zuschneidearbeiten für die nachträgliche Isolierung sparen können. Zusätzlich bieten sie durch ihre Bauart einen hervorragenden R-Wert. Durch die Bauart in Blockbohlenbauweise kommen die Wände ausschließlich an den Ecken zusammen und die gesamte Wandfläche bleibt wärmebrückenfrei. Wenn Sie dann sowohl innen als außen Blockbohlen von 44mm Stärke haben, die sowieso schon eine ausgezeichnete Wärmedämmung besitzen und dazwischen einen wärmebrückenfreien Zwischenraum von 10cm mit Dämmmaterial, dann bekommen sie auch ganz ohne den Einbau von luftundurchlässigen Schichten hervorragende Dämmwerte und erhalten die Wände trotzdem atmungsaktiv.
Die Art der Dämmung hat Konsequenzen für die Wahl der richtigen Holzpflegeprodukte
Bevor Sie Ihr Holzhaus isolieren, könnten Sie es ein letztes Mal behandeln. Die Wandseite, auf der Sie die Isolierung aufbringen werden, wird ja von nun an nie wieder für Inspektionen und Pflegemaßnahmen zugänglich sein, außer Sie reißen alles wieder heraus. Daher könnten Sie diese Seite ein letztes Mal mit einem Holzschutzmittel behandeln.
Isolierte Holzhäuser, die aus Nadelhölzern gebaut sind, etwa aus der oft verwendeten Nordischen Fichte, aber auch Kiefern, Lärchen oder Tannen profitieren von einem Bläueschutz. Zwar sollten diese Pilze bei einem trockenen Holzhaus kein Problem sein aber Sie werden diese Seite des Holzes ja nicht mehr sehen und könnten daher auf Nummer sicher gehen. Atem, Pflanzen, Küche, Waschen, Kochen und vieles mehr erzeugt Feuchtigkeit von innen und von außen haben wir in unseren Breiten ja sowieso immer genug Feuchtigkeit.
Dabei passen Sie Ihr Holzschutzkonzept Ihrer Isolierung an. Isolierte Holzhäuser, die so isoliert sind, dass sie ihre Atmungsaktivität behalten haben, können dann auch mit Holzschutzmitteln behandelt werden die das Holz offenporig lassen aber dennoch vor den Folgen von Feuchtigkeit schützen.
Falls Sie die zu isolierende Seite Ihrer Holzwand behandeln, dann geben Sie dem Holz ein paar Tage Zeit in trockenem Wetter richtig abzutrocknen, bevor Sie die Isolierung und die Verkleidung anbringen.
Holzpflege vor allem von außen an der Wetterseite
Isolierte Holzhäuser brauchen nur dort Holzschutz, wo sie regelmäßig nass werden oder länger nass bleiben. Das ist häufig an der Unterseite der Wand auf der Wetterseite so. Je nachdem wie weit Ihr Dach übersteht, ist es oft sinnvoll, die gesamte Wand zu streichen. Große Überstände und Dachrinnen helfen nicht nur, die oberen Wände trocken zu halten sondern schützen auch die Unterseiten gegen Spritzwasser.
Während man in Ländern, wo Holzgebäude mehr Tradition haben, wie etwa im Norden Europas, Russland und Asien oder auch in den Alpen oft völlig vergraute Holzhäuser sieht, die auf relativ hohen Fundamenten stehen und die überhaupt nicht behandelt werden, weil diese verwitterte Schicht schon für sich einen guten Holzschutz bietet, ist dieses Vorgehen im von Steinhäusern geprägten Deutschland eher ungewöhnlich. Hier reichen die Holzwände meist bis zum Boden herunter, die Dachüberstände sind – nicht zuletzt wegen der völlig kontraproduktiven Bauvorschriften, die durch Dachüberstände abgedeckte äußere Bereiche als Raum bei der Größenmessung zuaddieren – meist minimiert und lassen den Regen damit maximal an die Wände heran.
Unter diesen Bedingungen ist eine Holzbehandlung zumindest auf der Wetterseite empfehlenswert.
Isolierte Holzhäuser werden oft mit Lack behandelt
Man sieht die dicke Lackschicht, die die Holzhäuser von außen überzieht, schon von weitem. Das Prinzip muss bei dieser Art von abschließendem Lack sein, nirgends Wasser hereinzulassen, weil das Holz dann Wasser, was es einmal aufgenommen hat, nicht mehr abgeben kann. Alter Lack, der Risse bekommen hat muss dann komplett entfernt werden und der gesamte Bereich neu lackiert. Beschädigungen im Lack, wie sie durch Stöße mit harten Gegenständen entstehen, müssen - je nach Lage - möglichst bald repariert werden.
Leichter tun sich da Besitzer, die ihre isolierten Holzhäuser von außen mit Lasuren oder Ölen behandeln, die in das Holz einziehen. Diese Behandlungen müssen zwar regelmäßig wiederholt werden um wirksam zu bleiben aber wenigstens müssen sie vor jeder neuen Behandlung, die etwa alle 5 Jahre einmal fällig wird, nicht die ganzen alten Lackreste entfernen und das Holz bleibt mit diesen Mitteln atmungsaktiv, was eben besonders dann Sinn macht, wenn schon bei der Isolierung auf die Atmungsaktivität geachtet wurde.