Dass isolierte Holzhäuser während der Wintermonate eine Menge Heizkosten sparen können, dürfte klar sein. Gerade Holzhäuser eignen sich ja besonders gut für einen Ausbau als Niedrigenergiehaus oder sogar Nullenergiehaus, weil hier nicht nur spezielle Schichten und Maßnahmen zur Wärmeisolierung zum Tragen kommen, sondern weil das ganze Haus ja aus einem hochwirksamen natürlichen Thermoisolator, nämlich Holz, gebaut ist.
Eine 70mm starke massive Außenwand aus Holz, was bei bewohnten, etwa im Blockbohlenbau errichteten Holzhäusern durchaus ein normaler Wert ist, hat schon für sich einen Wärmedämmwert aufzuweisen, der dem einer konventionellen Steinwand von 42cm entspricht.
So gibt es durchaus auch Hersteller, die für ihre Blockbohlenhäuser ab dieser Wandstärke eine ganzjährige Bewohnbarkeit und damit auch Heizbarkeit während der Wintermonate auch ohne eine zusätzliche Isolierung voraussetzen. Während das für zeitweilig bewohnte Häuser, wie Ferienhäuser oder Wochenendhäuser, Gästehäuser oder Werkstätten sicher eine mögliche Option ist, wäre für eine ganzjährige dauerhafte Bewohnung eine zusätzliche Isolierung doch anzuraten. Der zeitliche Aufwand hält sich in Grenzen und der finanzielle Aufwand wird sicher durch eine vermehrte Einsparung von Heizkosten innerhalb weniger Jahre amortisiert sein.
Wie wirkt sich eine gute Isolierung während der wärmeren Monate aus? Dieser Frage möchten wir im folgenden Artikel einmal etwas nachgehen.
Isolierte Holzhäuser mit Kaltdach bringen auch im Sommer viel Schutz
Es ist zunächst mal logisch, dass isolierte Holzhäuser, die im Winter die Kälte draußen halten, im Sommer dann halt die Hitze fern halten. Aber mal abgesehen von der Frage wann das überhaupt nötig ist, denn selbst im Sommer wird es bei uns ja selten so warm, dass man die Heizung wirklich auslassen kann. Wenn die Außentemperaturen wochenlang so um die 10 bis 12°C herum liegen, dann wird auch im sogenannten „Sommer“ in über 90 Prozent der Haushalte weiter geheizt. Natürlich wirkt sich eine effektive Isolierung dann so aus, dass man nur noch ganz wenig heizen muss, weil die Menschen und Geräte, wie der Kühlschrank, der Herd, die Kaffeemaschine und so weiter schon die Luft aufheizen und durch die gute Isolierung nur wenig davon verloren geht.
Aber es gibt immerhin fast jeden Sommer einmal die berühmte Sommerhitze, wo man dann in einem isolierten Holzhaus froh ist, dass die Hitze genauso draußen gehalten wird, wie im Winter die Kälte und es im Haus angenehm kühl bleibt.
In dem Fall zeigt sich auch ein Unterschied zwischen Sommer und Winter: Während nämlich im Winter die Kälte in der Außenluft überall relativ gleichmäßig um das Haus herum verteilt ist und daher die Isolierung auf allen Seiten, oben und unten auch überall gut sein sollte, gibt es im Sommer einen klaren Schwerpunkt der Hitzeentwicklung und der ist das Dach, welches sich durch die Sonneneinstrahlung besonders schnell und stark aufheizt. Daher ist es zu empfehlen, das Dach besonders sorgfältig zu isolieren. Da im Winter die Wärme auch nach oben steigt, beziehungsweise die Kaltluft unten einfließt und die warme Luft nach oben drängt, macht sich ein gut isoliertes Dach auch im Winter bezahlt.
Ein sogenanntes „Kaltdach“ ist ein doppelschaliges Dach in das mehrere Dämmschichten eingebaut sind. Wichtig auch, dass belüftete Zwischenräume eingeplant werden, die dem Abtransport von Feuchtigkeit und Hitze im Sommer dienen.
Innen oder Außenisolierung – Was ist für Holzhäuser die bessere Option?
Hier haben nachträglich isolierte Holzhäuser tatsächlich einen Vorteil vor Steinhäusern: Die oft aus Kosten- und Bequemlichkeitsgründen gewählte Innenisolierung hat nämlich bei Steinhäusern einen klaren Nachteil: Jede Innenwand und auch Zwischendecken wirken nämlich als Wärmebrücken, wo sie an eine Außenwand stoßen. Durch die gute Wärmeleitfähigkeit von Stein oder Beton werden die Zwischendecken und -wände nämlich auch kalt und gerade an diesen Stellen nahe an der Außenwand bildet sich dann gerne Kondenswasser und Schimmel.
Im Sommer heizen sich die Außenmauern auf und strahlen noch bis tief in die Nacht hinein die Hitze ab und auch hier wieder wirken Innenwände und Zwischendecken als Wärmebrücken.
Die Außenisolierung ist aufwendiger, weil man bei mehrstöckigen Häusern oft Gerüste braucht und weil man eine wetterfeste Außenverkleidung braucht, während die Isolierung innen mit allem möglichen verkleidet werden kann, was gerade gut aussieht. Bei einer Außenisolierung gibt es dann auch die Probleme mit Innenwänden und Zwischendecken nicht mehr.
Dieselben Prinzipien gelten auch für isolierte Holzhäuser, nur eben in weit geringerem Maße, weil Holz eben, wie gesagt, schon an sich ein sehr gutes Isolationsmaterial ist. Dennoch kann man auch hier von „Wärmebrücken“ durch massives Holz sprechen, wenn man das Holzhaus ansonsten überall mit hochwirksamen Isolierungsschichten aus Steinwolle, Zelluloseplatten, Schichtsilikaten oder ähnlichem abgedichtet hat. Dann kann man selbst reines massives Holz als Wärmebrücke bezeichnen, weil die Wärmeleitfähigkeit etwas über dem verwendeten Isolierungsmaterial liegt. Auch der Aufheizeffekt von massiven Holzbohlen ist in der Sommersonne geringer als die einer Steinmauer. Dennoch ist auch bei einem Holzhaus eine Außenisolierung die etwas bessere Option im Vergleich zur Innenisolierung.
Der neuralgische Punkt auch beim isolierten Holzhaus: Die Fenster
Auch isolierte Holzhäuser haben gerne möglichst viel Tageslicht im Inneren und daher sind große Fensterflächen, bei modernen Designs auch gerne raumhoch, beliebt. Besonders beliebt sind diese im Süden oder Südwesten auch gerne in Verbindung mit einem kleinen Wintergarten, der vielleicht gleichzeitig als Luftschleuse für den Eingang fungiert.
Hier empfiehlt es sich, ein Vordach über diesen Fensterflächen zu installieren, welches dafür sorgt, dass im Winter das Licht der tiefstehenden, wärmenden Sonne hinein kommt, die hochstehende Sommersonne jedoch abgeschirmt wird.
Infrarotmessungen zeigen regelmäßig, dass Fenster besonders viel Wärme abgeben, was natürlich daher kommt, dass Glas eben ein sehr guter Wärmeleiter ist. Da helfen nur Luftschichten, Gasfüllung oder ein Vakuum zwischen zwei Glasschichten oder sogar Dreifachverglasung, wenn möglich noch mit einer Beschichtung, die Wärme in Form von Infrarotstrahlung nur in eine Richtung durchlassen. Moderne Dreifachfenster haben U-Werte von 0.6 oder 0.7 und sind damit geeignet auch bei großen Fensterflächen einen guten Wärmeschutz zu bieten.
Vorfabrizierte isolierte Holzhäuser mit optimalem Thermoschutz
Holzhäuser, die im Blockbohlenbau zweischalig aufgebaut werden können in die Zwischenwände ein Isolierungsmaterial eingeblasen bekommen oder werden schon isoliert ausgeliefert. Diese Wände sind dann wärmebrückenfrei, weil sie lediglich an den Ecken durch die im Blockbohlenbau üblichen Eckverbindungen zusammengehalten werden.