Tomaten, in manchen Gegenden auch "Paradiesäpfel" oder "Paradeiser" genannt, sind sicher ein Lieblingsgemüse für viele Gärtner. Nicht nur ist die Kultur recht einfach, die Pflanzen bei passendem Wetter gesund und kräftig, auch die im Garten selbst gezogenen Tomaten schmecken unvergleichlich viel besser, als das meiste, was man im Supermarkt kaufen kann.
Wenn sie auch Tomaten selbst anbauen möchten, dann erfahren Sie im folgenden Artikel alles, was Sie dazu wissen müssen.
Tomaten selber ziehen – die Aussaat
Tomaten im Garten anbauen hat etwas Trotziges: Wir wissen, dass sie eigentlich eher in mediterrane Breiten gehören, aber wir wollen es trotz unserem eigentlich zu kühlen und oft auch zu nassen Klima schaffen. Das geht normalerweise nur, wenn Sie die Tomaten schon ab Ende Februar bis März im warmen Haus aussäen. Sie brauchen Keimtemperaturen zwischen 18 bis 25°C. Dann keimen Sie recht gut, wenn sie flach genug und auch ins Helle ausgesät wurden. Eine eher dunkle Fensterbank wird schlechter funktionieren, weil Tomaten Lichtkeimer sind. Das heißt, sie sollten nur ganz dünn bis maximal fünf Millimeter mit etwas Aussaaterde oder mit Sand bedeckt werden. Trotzdem sollte diese dünne Schicht nie ganz trocken werden. Feuchten Sie daher am besten täglich mit einem Wassersprüher nach oder spannen Sie Frischhaltefolie als Verdunstungsschutz über das Aussaatgefäß.
Ein Einweichen des Saatguts für eine Stunde in warmem Wasser, Knoblauchbrühe oder Kamillentee soll die Keimrate positiv beeinflussen.
Als Aussaatgefäß eignet sich alles, von der Schale über Eierkartons bis zu Töpfen, speziellen Aussaatschalen oder Minigewächshäusern für die Fensterbank. Halten Sie einen Abstand von etwa 3cm zwischen den Samen ein.
Die Anzuchterde
Sie säen am besten in Anzuchterde aus. Das ist nährstoffarme Erde, die deswegen den Keimling, der noch die wichtigsten Nährstoffe im Samenkorn mitbekommen hat, zu einem stärkeren Wurzelwachstum anregt.
Solche Erde kann man kaufen oder auch leicht selber machen, indem man einfach Gartenerde mit Sand 1:1 mischt oder die Erde mit Sand und reifem Kompost zu gleichen Teilen mischt. Obgleich gekaufte Anzuchterden meist steril sind, ist eine Sterilisierung unserer Meinung nach nicht wirklich nötig. Wenn Sie möchten, können Sie Ihre selbstgemachte Anzuchterde für 45 Minuten bei 120°C im Backofen sterilisieren, allerdings töten Sie dabei dann natürlich auch gleichzeitig alle nützlichen Mitglieder der Bodenflora und -fauna mit ab.
Man kann zur Verbesserung der Lüftung auch noch Perlitgranulat untermischen, wenn die Gartenerde sehr schwer ist. Auch geringe Mengen von Steinmehl können nicht schaden, auf frisch gekalkte Erde sollte man im Tomatenanbau allerdings verzichten.
Keimlinge kühler stellen
Die Keimdauer beträgt meist zwischen drei bis zehn Tagen. Nach dem Auskeimen sollten Sie die Keimlinge dann allerdings wieder etwas kühler stellen. Dann werden sie kräftiger bei Temperaturen zwischen 10 bis 18°C. Das könnte im Hausflur sein, im Schlafzimmer oder im beheizten Gartenhaus. Wichtig ist nach wie vor viel Licht, damit die Keimlinge nicht vergeilen. Wenn Sie regelmäßig Tomaten vorziehen möchten, dann könnte sich sogar die Anschaffung von LED-Pflanzenlampen lohnen. Tatsächlich ist Licht für diese südlichen Pflanzen ein ganz wichtiger Faktor, das gilt für den Keimling wie für den späteren Standort der Pflanze im Garten.
Tomaten pikieren
Nach weiteren etwa drei Wochen zeigen die Keimlinge dann erste echte kleine Blättchen, die zwischen den Keimblättern hervor wachsen und können vereinzelt werden. Dazu hebelt man die Keimlinge möglichst wurzelschonend vielleicht mit einem Holzstäbchen oder einem flachen Löffelstiel aus der Erde und pflanzt sie in größere Töpfe, die mit nährstoffreicherer Erde gefüllt sind.
Dabei können sie tief eingesetzt werden, weil sie in dem Bereich des Stieles bis hoch zu den Keimblättern auch weitere Wurzeln bilden können. Das erreichen Sie entweder, indem Sie die Keimlinge in tiefe Pflanzgrübchen setzen oder hinterher rundum Erde auffüllen. Lassen Sie bis zu den Keimblättern ruhig noch ein oder zwei Zentimeter Stängel frei, damit der obere Vegetationspunkt nicht mit Erde bedeckt wird. Danach gießen Sie die frisch pikierten Tomaten noch gut an. Auf ein Einkürzen der Wurzeln, was manchmal zur zusätzlichen Anregung des Wurzelwachstums empfohlen wird, können Sie auch verzichten. Die Pflanze weiß selbst am besten, wie sie das optimale Gleichgewicht zwischen Blatt- und Wurzelmasse abhängig von den Klimabedingungen einstellt.
Jungpflanzen abhärten
Der große Wechsel ist dann Ende Mai der aus der Wohnung, dem Wintergarten oder dem beheizten Gewächshaus ins Freiland. Wind, Sonne und nächtliche Kälte stellen die Pflanzen vor große Herausforderungen, auf die sie sich leichter einstellen, wenn sie schon vorher bei Gelegenheit, das heißt in wärmeren Perioden einmal im Topf "Ausflüge" und auch Übernachtungen im Freiland hatten.
Dabei sind verschiedene Dinge zu beachten:
- Stellen Sie die Jungpflanzen nicht direkt ins volle Sonnenlicht sondern lieber halbschattig oder dort, wo sie nur stundenweise Sonne bekommen.
- Zur Übernachtung im Freiland eignen sich Temperaturen von am besten nicht viel unter 10°C.
- Regen und starker Wind sind keine optimalen Bedingungen
Auspflanzen
Tomaten selber ziehen gelingt meist am besten an einem hellen, geschützten oder halbgeschützten Standort. Es gibt Tomatensorten die empfindlich auf Regen reagieren und andere, denen er fast gar nichts ausmacht. Dennoch ist der Erfolg auch immer abhängig vom Wetter.
Sie können ein halboffenes Tomatengewächshaus bauen. Dort sind die Tomaten von der Wetterseite her und oben durch ein Gerüst mit transparenter Folie, Kunststoff- oder Plexiglasstegplatten vor Regen geschützt und auf einer bis zu drei Seiten offen. Auch Dachvorsprünge können den erwünschten moderaten Regenschutz bieten.
Welches Saatgut?
Gekauftes Saatgut wird häufig Hybridsaatgut sein, sogenannte F1-Hybriden. Diese wachsen und tragen oft sehr gut und viel, haben aber den Nachteil, dass Sie die Samen Ihrer schönsten Exemplare nicht für eine Nachzucht im folgenden Jahr verwenden können.
Samenfestes Saatgut gibt es online zu kaufen. Neben dem Vorteil, dass Sie Sorten, die besonders gut gelingen oder besonders gut schmecken, selbst vermehren können, haben Sie hier auch eine riesige Vielfalt an verschiedenen, teils auch alten, Kultursorten.
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