Das Blockbohlenhaus mit seiner natürlichen und ursprünglichen Atmosphäre ist vielleicht ein guter Ort, sich zur Advents- und Weihnachtszeit einmal etwas in alte Zeiten zurückzuversetzen. Das Weihnachtsfest, wie wir es heute meist feiern ist in der Form erst in den letzten 100 Jahren entstanden. Der Blick auf alte Bräuche zur Weihnachtszeit gibt einen Hintergrund, vor dem wir den Sinn des Festes in unserem eigenen Blockbohlenhaus vielleicht tiefer verstehen können. Wir wir wissen, ist das Datum an die schon seit vorhistorischen Zeiten gefeierte Wintersonnenwende angelehnt. Im Jahr 2016 wird diese längste Nacht des Jahres die vom 20.12 auf den 21.12. sein.
Die historische Bedeutung dieses Datums erkennt man an den zahlreichen antiken Bauwerken und Heiligtümern, wo gerade am Tag der Wintersonnenwende das Licht durch ein Loch oder einen Spalt auf einen zentralen Punkt fiel.
Im antiken Römischen Reich wurde dieses Mitwinterfest mit den Saturnalien, einem Fest zu Ehren des Gottes Saturn begangen, am 25.Dezember wurde dann der Geburtstag des Sonnengottes Mithras gefeiert.
Ebenso wurde schon bei den Germanen das Julfest gefeiert.
Den christlichen Missionaren misslang es, diese heidnischen Gebräuche zu verbieten und so haben sie schließlich das Weihnachtsfest übergestülpt und das Fest, welches das Kommen des Lichtes beging zu dem Fest der Geburt dessen, der von sich sagt: „Ich bin das Licht der Welt“ umgedeutet. In der Urchristenheit wurde die Geburt Christi noch am 6. Januar gefeiert, der heute als „Erscheinung des Herrn“ bezeichnet wird.
Das alte germanische Julfest können Sie auch im Blockbohlenhaus begehen
In skandinavischen Blockbohlenhäusern wird es in umgewandelter Form noch heute begangen, weil es sich dort noch erhalten hat. „Jul“ bedeutet „Rad des Lebens“. Der Julkranz wird ähnlich wie der Adventskranz aus immergrünen Zweigen geflochten. Allerdings nimmt man nicht ausschließlich Tannen- oder Fichtenzweige sondern Zweige von neun immergrünen Gewächsen, etwa: Buchsbaum, Eibe, Fichte, Tanne, Stechpalme, Kiefer, Efeu, Wacholder und Ginster und schmückt diesen dann mit roten Beeren.
Man beginnt vier Wochen vor dem 21.Dezember und zündet zunächst alle vier Kerzen an. Dann jede Woche eine Kerze weniger. Auf diese Weise wird das Verschwinden des Lichtes und die zunehmende Dunkelheit bis zur Wintersonnenwende symbolisiert. Dann wird am kürzesten Tag des Jahres ein großes Feuer gemacht und alle Julkränze werden darin verbrannt. Auf diese Weise wird das Symbol der zunehmenden Dunkelheit selber zu Licht und Wärme umgewandelt.
Der Adventskranz in seiner heutigen Form ist erst seit dem Ersten Weltkrieg in Deutschland so üblich wie er heute gebraucht wird.
Auch der Brauch der zwölf Rauhnächte kann in Ihrem Blockbohlenhaus wiederbelebt werden
Wenn Sie es lieben, wenn Ihr Blockbohlenhaus zur Advents- und Weihnachtszeit, die übrigens traditionell bis Mariä Lichtmess am 2. Februar reicht, von weihnachtlichen Düften durchzogen wird, dann wird Ihnen dieser Brauch bestimmt gefallen.
In der Zeit von 21. Dezember bis 2. Januar waren die zwölf Raunächte Feiertage, in denen das Haus sowohl Gästen offenstand, die reich bewirtet wurden, als auch regelmäßig mit Räucherwerk durchzogen wurde um das Glück hinein und das Unglück hinaus zu bringen.
Den Germanen waren diese zwölf Nächte heilig. Sie symbolisierten jeweils einen der folgenden zwölf Monate und es wurden auch Orakel befragt. Ein kleiner Rest dieses Brauches hat sich im Bleigießen in der Silvesternacht erhalten.
Im Blockbohlenhaus laden diese zwölf langen Nächte, die doch schon mit dem Wissen um das kommende Licht erhellt sind zu Meditation, Innenschau und Reinigung ein. Wenn Sie rechtzeitig an Ernte und Trocknung gedacht haben, dann können Sie zum Beispiel Engelwurz oder Alant, Holunderholz, Ebereschen- und Weißdornbeeren, Wacholder, Beifuß, Eichenrinde, Salbei oder Nadeln und Harz von Nadelhölzern zum Räuchern verwenden und sich in diese heilsamen Aromen hinein versenken.
Auch das Verbrennen von Weihrauch in der Christmette greift diesen alten Brauch auf.
Blühende Kirschzweige im Blockbohlenhaus
Haben Sie zum Sankt-Barbara-Tag am 4. Dezember Kirschzweige abgeschnitten, dann erblühen diese genau zu Weihnachten. Dazu eignen sich auch andere Obstgehölze wie Apfel oder Schlehe. Die Zweige werden nach dem Abschneiden in Wasser gestellt und für einen Tag in unbeheizt und danach bis Weihnachten in einem beheizten Raum aufgestellt.
Auch hier klingen noch die alten germanischen Orakel an, wenn Mädchen in Süddeutschland drei solche Zweige aufstellen. Einer steht für Schönheit, einer für Jugend und einer für Reichtum. Je nachdem, welcher zuerst erblüht erwarten sie einen Bräutigam mit der entsprechenden Eigenschaft.
Die Buchstaben „C+M+B 2016“ an der Blockbohlenhaus – Tür zeigen, dass die Sternsinger da waren
Der Rückzug der Weihnachtsbräuche in das eigene Blockbohlenhaus im Kontrast zu der rein kommerziellen Ausbeutung von Weihnachten zur Konsumförderung im öffentlichen Raum hat es früher noch nicht so gegeben. Das gesamte Brauchtum, Weihnachtsmärkte aber auch Umzüge und Weihnachtskrippen war vor der Aufklärung viel eher in der Öffentlichkeit, religiös orientiert und weniger im eigenen Heim zuhause. Erst als im Zuge der Aufklärung diese öffentlichen religiösen Veranstaltungen unbeliebter und teilweise verboten wurden, zogen sich die Menschen mit ihren Weihnachtsfeiern ins Private zurück.
Das Sternsingen ist nur ein Umzugsbrauch, der sich von vielen früher üblichen erhalten hat. In der Alpenregion ist noch der Brauch des Anklöpfelns bekannt. Weniger Wohlhabende zogen in der Adventszeit von Türe zu Türe, klopften dort an, trugen weihnachtliche Weisen, Gedichte und Lieder vor und baten um Essen und Gaben für die Festtage. Dieser Brauch erinnerte an die Herbergssuche von Maria und Josef.
Wer klopft an der Türe am Blockbohlenhaus?
Die Ursprünge solcher Umzüge, Gesangs- und Bettelgänge werden aber auch schon in germanische Zeit gelegt.
Die Sternsinger sind wieder die kirchliche Übernahme solcher alten Bräuche. Um den 6.Januar herum sendet sie meist Messdiener aus, die als Heilige Drei Könige verkleidet die Buchstaben "C+M+B" mit der jeweiligen Jahreszahl über oder auf die Türen schreiben. Das steht für „Christus mansionem benedicat“, was Latein ist, wie man es von einer römischen Kirche erwartet, und heißt "Christus segne dieses Haus". Im Gegenzug dafür werden Spenden für die Kirche erwartet.
Übrigens war es noch vor Luther der Nikolaus, der am 6.Dezember die Geschenke brachte. Da es dem Reformator jedoch klar war, dass viele der „Heiligen“ der katholischen Kirche nichts weiter als „erfolgreiche“, das heißt den Reichtum der Kirche vergrößernde, weltliche Herrscher gewesen waren lehnte er Heiligenverehrung insgesamt ab und das „Christkind“ wurde zum Geschenkebringer.